Irina Mann, Freigestellte Betriebsrätin in Siemensstadt

Irina Mann, Sie arbeiten als freigestellte Betriebsrätin in Siemensstadt, ein Ort, an dem zurzeit eine Transformation stattfindet. Was bedeutet diese Transformation für Sie und was ist Ihnen persönlich wichtig, damit die Transformation gelingen kann?

Irina Mann:
Jetzt mit der Siemensstadt ist es wichtig, dass wir ein Stück weit unsere Tradition bewahren. Das ist die Ingenieurskunst, das ist der Kern, der Ursprung unseres Tuns. Wir müssen aber auch mit der Transformation, mit der digitalen Transformation weitergehen. Dass man sagt, ok, man lässt „neues Leben“ zu. Das heißt, das ist im Prinzip so eine Symbiose, das ist meine Wunschvorstellung: Es begegnet sich, es verwandelt sich in etwas Neues, aber es wird keiner benachteiligt. Also weder die Tradition leidet darunter noch das Neue leidet darunter: Man transformiert sich, aber man vergisst den Ursprung nicht, seine Wurzeln. Das wäre mir persönlich sehr wichtig.

Was können Sie als Betriebsrätin tun, um diese Transformation mitzugestalten?

Irina Mann:
Also das erste, was ich feststelle, ist meistens die Angst, die einen blockiert. Das merkt man auch im Austausch mit den Menschen. „Was bringt mir die Zukunft? Was passiert hier in der Siemensstadt? Wie wird die Arbeiterzukunft aussehen? Habe ich noch ein eigenes Büro, habe ich kein eigenes Büro? Wenn ich früh hierherkomme, kann ich parken?“
Also solche Sachen sind wichtig für mich, dafür werde ich mich in den nächsten Jahren einsetzen, damit die Transformation für alle ein Erfolg wird.

Was lieben Sie oder finden Sie besonders an der Siemensstadt?

Irina Mann:
Ich finde die Architektur sehr schön. Es erinnert mich so ein bisschen an die Ursprünge der Industrie. Wie’s losging. Siemens begann in Berlin. Damit bietet die Siemensstadt für mich diese Art der Identifikation.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Siemensstadt?

Irina Mann:
Grünanlagen wären wunderbar. Vielleicht Möglichkeiten, wo man sich draußen nochmal sportlich betätigen kann. Alles, was mit der Gesundheitsförderung zusammenhängt. Und wo man sich fußläufig irgendwo zurückziehen kann. Wichtig wären auch Meeting Points, an denen man sich treffen kann. An denen Austausch stattfinden kann, Know-how-Transfer, Interaktion – damit sich Ideen entfalten.