Ingo Buschmann Leiter Trainingscenter Siemens Energy, Imker in Siemensstadt

Seit 2002 arbeitet Ingo Buschmann bei Siemens, aktuell bei Siemens Energy im Dynamowerk Berlin in Siemensstadt. Er leitet das Trainingscenter der Siemens Energy. Dort, auf dem Dach des Dynamowerks, geht Buschmann seit diesem Jahr auch seinem Hobby nach. Er ist Imker. Und hat hier zwei seiner insgesamt zwölf Bienenvölker angesiedelt. Die sollen nicht nur Honig bringen – sondern haben auch einen ungewöhnlichen Auftrag.

Herr Buschmann, Bienenvölker auf dem Dach des Dynamowerkes in Siemensstadt: Wie ist es dazu gekommen?

Ingo Buschmann:
Das war eine Idee aus meinem Hobby heraus. Also ich habe vor 4 Jahren begonnen mit der Imkerei. Aus einem Anlass: Wir haben Obstbäume zuhause. Und ich war mir nicht ganz sicher, ob es der Frost war oder die fehlende Bestäubung oder irgendwas anderes – die warfen nicht viel ab. Und mein Bruder und ich haben uns gegenseitig angestachelt und dann haben wir gesagt, jetzt fangen wir an mit der Imkerei. Und das war ungefähr 2017, als wir das begonnen haben: Im ersten Jahr mit zwei Völkern. Mittlerweile bin ich bei zehn bis zwölf Völkern gelandet.

Und wie ging´s vom privaten Garten auf das Dach des Dynamowerks, wo Sie arbeiten?

Ingo Buschmann:
Als mein Bereich 2018 hier rausgezogen ist und wir so die Räumlichkeiten modernisiert haben im Bürotrakt, hatte ich irgendwann mal die Chance auf das Dach zu gehen und bin dann über einen Scherz und über das Angebot, Honig bereitzustellen, einfach auf den zuständigen Mitarbeiter zugegangen. Der fand das toll.

Haben die Bienen hier in Siemensstadt genug, was sie sammeln können, um daraus Honig zu machen?

Ingo Buschmann (mit einem Augenzwinkern):
Da ich jetzt schon zwei Jahre aus dem Fenster gucke hier, ist mir ziemlich gut bewusst, was es hier alles gibt. Mein Ziel war es, in diesem Jahr möglichst Ende Mai hierherzukommen, weil dann zum Beispiel die Robinie blüht. Ein wichtiger Nektarbringer. Es stehen viele Robinien die Motardstraße runter. Gegenüber auf dem Wasserwerksgelände sind viele Robinien, an der „Faulen Spree“ sind auch jede Menge Gärten. Die Bienen haben einen Flugradius von 5 km um ihren Standort. Das heißt, die erwischen jede Menge Balkonkästen und andere Gärten in der Siemensstadt bzw. in den Stadtteilen Charlottenburg und Spandau. Draußen ist gerade die Lindenblühte im Gange. Das ist auch das, was sie als Nektar sammeln und dann zu Honig umwandeln.

Seit diesem Jahr haben die Bienen noch einen wichtigen Nebenjob – als Teil des neuen „Biodiversitäts-Konzeptes“ von Siemensstadt²: Sie sind als „natürliche Drohnen“ unterwegs und liefern wichtige Informationen zum BeeOMonitoring.

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