Welche Ziele verfolgt Siemens mit diesem großen Projekt?

Wir wollen die Zukunft aktiv gestalten: Wir verbinden Industrie, Wissenschaft und Wohnen und schaffen so Raum für Innovation und Kreativität.

Wir wollen Kern- und Zukunftstechnologien stärken: Unser Unternehmen lebt von Innovationsfähigkeit und Intelligenz. Unsere hervorragend ausgebildeten Mitarbeiter sind das Rückgrat unserer Wissensgesellschaft. Dies alles wollen wir mit der neuen Siemensstadt stärken, damit der Standort Deutschland weiter wettbewerbsfähig bleibt.

Wir wollen den Industriestandort Berlin weiter für die Zukunft ausbauen: Wir investieren in die Transformation der Siemensstadt, um aus ihr ein attraktives Stadtviertel mit urbanem und innovativem Charakter zu schaffen.

Welche Ziele verfolgt Siemens mit dem IWCB?

Der Industrie- und Wissenschafts-Campus Berlin (IWCB) ist die erste konkrete und auch elementare Maßnahme im Rahmen der Siemensstadt. Sie besteht aus einer engen Forschungs- und Entwicklungskooperation zwischen Partnern aus Industrie und Wissenschaft. Bestandteile sind die Kerntechnologien Digitalisierung, Additive Manufacturing und neue Werkstoffe/ Beschichtungen. Bisher sind rund 30 Partner an Bord.

Was bedeutet das Projekt für Berlin?

Unsere Investition in den Industriestandort Berlin ist die größte, die ein Unternehmen bisher allein getätigt hat. Es zeigt Unternehmen wie auch Bürgern den Glauben an die Innovationskraft und die Zukunftsfähigkeit Berlins – mit einer Strahlkraft weit über die Grenzen der Stadt hinaus.

Welche Partnerunternehmen werden sich an dem Projekt beteiligen?

Die Resonanz auf unser Projekt ist sehr positiv und das Interesse sehr groß. Wir stehen im Austausch mit verschiedenen Unternehmen aus der Energie- und Industriebranche. Zudem wollen wir mit Universitäten und Forschungsinstituten zusammenarbeiten.

Wann wird der Bau der neuen Siemensstadt beendet sein?

Wir beabsichtigen, bis zu 600 Millionen Euro über die nächsten fünf bis zehn Jahre in den Neubau der Siemensstadt zu investieren. 2030 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Auf welchem Gelände soll das Projekt umgesetzt werden?

Wir werden die neuen Gebäude zu größten Teilen auf dem Areal der heutigen Siemensstadt bauen. Aber auch das Gasturbinenwerk in der Huttenstraße wird eine wichtige Rolle spielen. Was Inhalte und Technologien angeht, werden natürlich alle Geschäftsbereiche beitragen, egal wo sie in Berlin angesiedelt sind.

Warum startet Siemens dieses Projekt jetzt, während einige Geschäftsfelder einem massiven Strukturwandel unterliegen?

Richtig, wir erleben zurzeit einen massiven Strukturwandel, gerade im Markt für konventionelle Stromerzeugung sowie für Öl und Gas. Gerade deshalb ist es wichtig, sich zum einen schnell und agil an die Marktveränderungen anzupassen. Zum anderen müssen wir auf die richtigen Zukunftstechnologien setzen. Und das wollen wir in Zusammenarbeit mit externen Partnern in der Siemensstadt tun.

Was sind die nächsten Schritte und wann wird es eine Ausschreibung für das Bauvorhaben geben?

Die Grundlage für die kommenden Schritte wird der städtebauliche Wettbewerb sein.

Welche Rolle spielte die Stadt Berlin bei der Standortentscheidung?

Berlin ist die digitale Hauptstadt Europas und eine der führenden Start-up-Städte Europas. Mit rund 1.800 Start-ups repräsentiert Berlin zudem knapp ein Drittel der Gründerszene Deutschlands. Diese positive Entwicklung bietet Chancen für Siemens. Und da sie unsere Gründungsstadt ist, soll auch dort ein neues Ökosystem mit Unternehmen, Start-ups und Forschung & Wissenschaft entstehen.
Wir übernehmen gesellschaftliche Verantwortung für die Hauptstadt – als Partner der Stadt, der Wissenschaft und des Nachwuchses.

Welche Siemens-Geschäftseinheiten werden Teil der Siemensstadt? Welche Technologien sollen dort angesiedelt werden?

Wir wollen besonders die Bereiche „Smart Infrastructure“, „Gas and Power“ und „Mobility“ im Innovationscampus abbilden. Dafür werden wir unter anderen in folgenden Felder forschen: Energiemanagement, Internet of Things, Künstliche Intelligenz und Data Analytics. Wir sind bereit für Industrie 4.0!

Wie wird das Thema „Infrastruktur und Breitband“ gehandhabt?

Wir wollen eine Infrastruktur schaffen, die den Ansprüchen im Jahr 2030 und weit darüber hinaus gerecht wird. Bestandteil sind u.a. eine schnelle Anbindung an den Flughafen oder hohe Übertragungsraten im Datennetz. Hierzu gibt es bereits tragfähige Vereinbarungen mit dem Berliner Senat und erste Gespräche mit den verantwortlichen Anbietern.

Wie wird die neue Siemensstadt heißen?

Wir lassen Sie entscheiden! Nach dem Architekturwettbewerb rufen wir einen Wettbewerb aus, bei dem die Berliner Bürger einen neuen Namen wählen dürfen.

Welcher Mitarbeiteraufbau ist mit dem Projekt verbunden?

Mit der neuen Siemensstadt sichern wir die Zukunft des Standorts Berlin und schaffen zugleich Wohnraum für Familien und Studenten. Zugleich öffnen wir die Siemensstadt für externe Unternehmen, Start-ups, Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigt Siemens heute in Berlin?

Berlin ist für uns der weltweit größte Fertigungsstandort. Insgesamt arbeiten rund 11.000 Mitarbeiter in Berlin, knapp die Hälfte davon in der Produktion.